Presseberichte 2011


Laienbühne spielt wieder − diesmal im Trockenen

Schauspieler der Laienbühne Pocking.
Die Akteure der Laienbühne zeigen das Stück "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" noch viermal im Haslinger Hof in Kirchham. Ab morgen gibt es Karten.

Vier Aufführungen des Stücks "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" am Haslinger Hof

 

Nein, zufrieden war die Laienbühne mit ihren Auftritten im Juli auf der erstmals errichteten Seebühne nicht. Denn der Hauptakteur verpatzte seinen Einsatz: der Sommer. Regen, niedrige Temperaturen − da macht Freiluft-Theater nicht wirklich Freude. Es blieb bei drei Vorstellungen. Damit sich der ganze Aufwand mit dem Einstudieren des Stückes und dem Bühnenbild doch noch lohnt, wird "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" nun viermal am Haslinger Hof aufgeführt.

Zum 30.  Geburtstag wollte die Laienbühne sich und ihren Fans ein ganz besonderes Geschenk machen: eine Freiluft-Aufführung auf einer eigens errichteten Bühne am Naturfreibad. Vier Vorstellungen waren geplant, es gab eine Option für ein zweites Theaterwochenende. Doch daraus wurde nichts. "Einen der vier Termine mussten wir komplett absagen, zu den drei Aufführungen kamen rund 800 Leute", dieses Resümee hat Laienbühnen-Vorsitzender Raimund Klein nicht gerne gezogen. Die Schauspieler waren nicht zufrieden, treue Besucher hielt das Wetter ab. Lange Gesichter allerorten. Am Stück "Der Alpenkönig und der Menschenfreund" von Ferdinand Raimund hat das freilich nicht gelegen. "Da hat unsere Regisseurin Renate Hansen wieder einen guten Riecher gehabt", so Klein.

Und die Schauspieler eine gute  Idee: "Sie sind auf mich zugekommen, ob wir das Stück nicht nochmals aufführen könnten, auf einer Bühne im Trockenen", hat Klein diesen Wunsch in die Tat umgesetzt. Umso lieber, weil dieses Anliegen auch aus der Bevölkerung an ihn herangetragen wurde. Eine erste Anfrage bei der Kurverwaltung in Bad Füssing brachte nichts, "die sind bis 2012 ausgebucht und das ist zu spät für uns".

Aber am  Haslinger Hof in Kirchham fand sich ein optimaler Ort: die Bühne im Panorama-Stadl. "Peter Haslinger ist uns sehr entgegengekommen, sagt zum Beispiel Tanzveranstaltungen ab oder verlegt sie", ist Raimund Klein froh um die Lösung. Im Stadl haben 250 Leute Platz, "wenn nötig, können wir auch noch aufstocken". Die Bühne ist etwa so groß wie die in der Stadthalle Pocking, Bühnentechnik vorhanden. "Das Bühnenbild steht auch schon, allerdings noch von einem Vorhang verhüllt", hat die Laienbühne schon ganze Arbeit geleistet.

Aufführungstermine  sind: Freitag, 7. Oktober; Sonntag, 9. Oktober; Freitag, 14. Oktober; Sonntag 16. Oktober. Freitags beginnen die Vorstellungen um 19.30 Uhr, sonntags um 15 Ihr, Einlass ist jeweils eine Stunde vorher. Die Plätze sind nicht nummeriert. Karten im Vorverkauf gibt es ab sofort am Haslinger Hof und morgen, Freitag, von 14 bis 16 Uhr im Rathaus in Pocking. Außerdem am 4., 5., 6. und 7. Oktober von 10 bis 12 Uhr, ebenfalls im Rathaus.

So haben die Fans der  Laienbühne, die seit 1981 für beste Unterhaltung sorgt, doch noch Gelegenheit, sich das Stück "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" trockenen Fußes anzusehen − und die Schauspieler, von sieben bis 70 Jahre, können zeigen, was sie können. Auch, wenn Regenschauer die Vorstellungen im Sommer gestört haben, von den Zuschauern gab es beste Noten für die Akteure auf der Bühne.

STÜCK UND DARSTELLER  Das Stück "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" ist ein romantisch-komisches Original-Zauberspiel in zwei Aufzügen. Dabei geht es um Rappelkopf, der, in der Vergangenheit von einem Betrüger getäuscht, zum Inbegriff eines Menschenhassers wird. Er quält seine Familie und Dienstboten mit Anschuldigungen, wittert überall Verrat, fürchtet um sein Leben und flüchtet schließlich in eine einsame Köhlerhütte. Seine Familie, die ihn trotz allem liebt, bangt um sein Leben. Hilfe kommt durch den Alpenkönig, denn der bietet Rappelkopf eine maßgeschneiderte Therapie an. Er soll in Gestalt seines Schwagers die Familie besuchen, um sich selbst von derer loyaler Liebe zu überzeugen. Der Alpenkönig erscheint als Rappelkopf, als Spiegel zur Selbsterkenntnis. Der magische Ego-Trip führt zum Erfolg.

  Die Darsteller um Regisseurin Renate Hansen: Manfred Baumgartner, Bastian Huber, Christian Fischer, Maria Allmeroth, Elena Baumgartner, Stefan Huber, Martin Eichlseder, Sissi Wenig, Markus Jürgensen, Hans Rosenberger, Christina Rauhut, Christian Rosenberger, Christine Bachl, Katharina Barth, Marin Lagleder, Tarik Asadi, Adrian Scharl, Rosa Rosenberger, Hedi Greilinger, Anny Baier-Wandinger.

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 29.09.2011 von Bettina Durner

 


Theater am Naturfreibad − eine gelungene Premiere

Szene aus dem Theatersück auf der Pockinger Seebühne
Schlüsselszene im 2. Akt: Herr von Rappelkopf (Christian Fischer; von links), seine Tochter Malchen (Elena Baumgartner), seine Frau Sophie (Maria Allmeroth), Bediensteter Habakuk (Markus Jürgensen) und „Astragalus“, der Alpenkönig (Manfred Baumgartner).

Laienbühne Pocking zeigt das Stück „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ − Volle Zuschauerränge trotzt Regenschauer

 

Es war eine doppelte Premiere am Donnerstagabend in Pocking: Die Laienbühne zeigte zum ersten Mal das Stück „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“. Und auch der Ort der Aufführung war neu: Die Bühne stand am Ufer des Naturfreibads. Und so konnten die Zuschauer einen gelungenen Theaterabend vor einer prächtigen Kulisse genießen. Einzig das Wetter wollte nicht so recht mitspielen.

  Schon eine Stunde vor Premierenbeginn nehmen zahlreiche Gäste ihre Plätze an der Pockinger Seebühne am Naturfreibad ein. Bange Blicke gehen immer wieder nach oben in den wolkenverhangenen Himmel. Und dann passiert es: Ein kräftiger Regenguss geht nieder, dicke Tropfen prasseln auf Zuschauer, Bühne und Technik. Doch Raimund Klein, Vorsitzender der Laienbühne, bleibt gelassen. Kurzerhand verkündet er, dass man bis 20.15 Uhr, also bis 15 Minuten vor dem eigentlichen Vorstellungsbeginn warten werde. Dann soll die Entscheidung fallen, ob gespielt wird oder nicht.

Zuschauer blicken in der Abenddämmerung auf die Seebühne
Theater in der Abenddämmerung: Vor der Kulisse des Naturfreibads an der Füssinger Straße genossen die Zuschauer die rundherum gelungene Aufführung des Stücks „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“.

Es ist die richtige Entscheidung, denn gegen  20 Uhr hört der Regen tatsächlich auf und die Helfer befreien die Bestuhlung rasch von den großen Planen. Zwölf Haslinger Böllerschützen beziehen Aufstellung und kurz vor Spielbeginn heißt es: „Feuer frei“. Nach einer kurzen Begrüßung durch Raimund Klein und Pockings Bürgermeister Franz Krah, der mit seinem Vater, Altbürgermeister Franz Krah, Ehrengast war, schießen sie drei Salven in die Luft, die unüberhörbar vom Start der vier Freiluft-Vorstellungen künden. Pünktlich um 20.30 Uhr wird die anlässlich des 30. Laienbühne-Jubiläums erstmals erbaute Seebühne ins rechte Licht gerückt. Und man freut sich, dass trotz des sehr launischen Wetters fast alle Plätze besetzt sind.

Vor Regen mit Plane abgedeckte Tribühne am Pockinger See
Einziger Wermutstropfen bei der abendlichen Veranstaltung am Pockinger Badesee: Es regnete immer wieder. Die Sitze auf der Tribüne waren mit Planen abgedeckt und die Zuschauer warteten darauf, Platz nehmen zu dürfen.

Unter der bewährten Regie von Renate Hansen spielen 20 Mitwirkende ein von Ferdinand Raimund geschriebenes Stück, dessen Thema sehr gut in die Zeit passt. Uneinsichtigkeit, Egoismus und Selbstmitleid sind es, die den Gutsherren „Herrn von Rappelkopf“ (Christian Fischer) nach einem misslungenen Finanzgeschäft zum Menschenhasser gemacht haben. Familie und Bedienstete werden von ihm drangsaliert, gedemütigt. Christian Fischer und Manfred Baumgartner als „Astragalus“ spielen überzeugend, souverän und sehr engagiert die verschiedenen Charakteren, zumal beide in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen haben: Zum einen in die des Tyrannen, der durch Magie zum Gutmenschen gewandelt werden soll, zum anderen in die eines weisen Magiers, der auch die Rolle des Tyrannen zu verkörpern hat. Den Protagonisten gelingt dies über das ganze Stück hinweg perfekt. Lange Wortgefechte, in der Grammatik der damaligen Zeit gesprochen, und zum Teil heftiger Körpereinsatz beweisen die schauspiele-rischen Qualitäten der Laiendarsteller.

Feinsinnig und überraschend die zahlreichen humoristischen Elemente, die vor allem im 2. Akt das Stück auflockern und das Publikum, wegen der kühlen Abendtemperaturen teilweise in ausgeliehene Decken gehüllt, immer wieder zum Lachen bringen. Sehr humoristisch hier die Rolle von Kammerdiener „Habakuk“ (Markus Jürgensen), der überzeugend und treffsicher den verkannten und für Größeres bestimmten Bediensteten spielt. Die seelischen Leiden unter einem neurotischen Ehemann verkörpert „Ehefrau“ Sophie (Maria Allmeroth) authentisch glaubhaft. Weiß sie doch keinen Rat mehr, der Familienkrise zu entkommen.

Rappelkopf aber kann offensichtlich nur noch Magie aus seiner Verbohrtheit helfen, die auch eine Liebesbeziehung seiner Stieftochter „Malchen“ (Elena Baumgartner) mit dem Maler August Dorn (Martin Eichlseder) belastet. Rappelkopf wittert auch hier nur Verrat und Missgunst. Enttäuscht und verbittert hat er sich nun in eine einsame Köhlerhütte zurückgezogen, als ihm plötzlich der „Alpenkönig“ erscheint. Ein Geschäft zur Wandlung des Tyrannen bahnt sich an und Herr von Rappelkopf schlägt ein, wenn auch erst nach eindringlicher „Überzeugungsarbeit“ in der Gestalt von Geistern, (Rosa Rosenberger, Hedi Greilinger und Anny Baier-Wandinger) des Magiers der Bergwelt.

Hoffnung, Verwirrung, Verwechslung und Einigung sind die Elemente eines erfolgreichen volkstümlichen Stückes, die Regisseurin und Darsteller als Einheit mit dieser Aufführung überzeugend umgesetzt haben. Das Bühnenbild von Franz Stapfer hat viel zum Erfolg beigetragen. Die zahlreichen Details verleihen der Bühne, die unter der Leitung von Edi Bortenlänger erbaut wurde, die notwendige optische Tiefe. Die Lichtführung passt sich den Szenen sehr gut an und unterstreicht deren Inhalte.

  Raimund Klein hat mit seiner Idee einer Open-Air-Theateraufführung zweifellos eine Herausforderung zum 30-jährigen Bestehen der Laienbühne angenommen − und nachhaltige Akzente gesetzt. Dies beweist auch der lang anhaltende Schlussapplaus der Premierenbesucher.

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 30.07.2011 von Rainer Eckelt

 


2012 wird es kein Starkbierfest geben

Mai„Pock“-Fest Alternative auf der Pfingstfestwiese − Rottaler Weihnacht fällt komplett aus − Fasching in der Turnhalle

 

Im nächsten Jahr wird es kein Starkbierfest geben. Die Laienbühne zieht die Konsequenzen aus der Verzögerung des Stadthallen-Umbaus und hat die Traditionsveranstaltung im März jetzt gestrichen.

 

 Vorsitzender Raimund Klein macht aus seinem Ärger keinen Hehl: „Ich und meine Vorstandskollegen sind überhaupt nicht glücklich über die Vorgehensweise seitens der Stadt.“ Trotzdem verspricht er den Fans des Starkbierfestes eine Alternative: Ein Mai„Pock“-Fest soll es geben, in einem Zelt auf der Pfingstfestwiese werden die „Pockinger Buam“ ihr beliebtes Programm trotzdem zum Besten geben.

 

Kinderfasching in der Mittelschul-Aula Die „Pockinger Buam“ hatten bereits im März dieses Jahres ihre Zweifel daran, dass die Stadthalle rechtzeitig zur nächsten Saison fertig werden würde. Worüber allerdings beim letzten Starkbierfest noch allseits gelacht wurde, ist jetzt bitterer Ernst geworden. Erst im Frühjahr 2012 beginnen voraussichtlich die Umbauarbeiten an der Stadthalle, wann sie letztendlich wieder für Veranstaltungen genutzt werden kann, steht in den Sternen. Ein Umstand, über den Bürgermeister Franz Krah zwar nicht glücklich ist, an dem er aber nichts ändern kann. „Sobald absehbar war, dass wir nicht rechtzeitig fertig werden, haben wir uns mit den betroffenen Vereinen zusammen gesetzt und ihnen Alternativen angeboten.“ Die gibt es jetzt zumindest schon für diejenigen Vereine, die vom Stadthallen-Umbau besonders betroffen sind.

 

 Die Faschingsgesellschaft Pocking, zum Beispiel. Dort hatte man irgendwie noch darauf gehofft, dass die Sanierung flott vorangehen könnte und zur Saison 2012 alles perfekt sei. „Als ich jedoch vor einigen Wochen sah, dass sich in der Stadthalle immer noch nichts getan hat, war mir klar, dass wir uns diesen Wunsch abschminken können“, betont Präsident Markus Lorenz. Jedoch habe man Ausweichmöglichkeiten gefunden. Der Kinderfasching, den die Faschingsgesellschaft zweimal pro Saison veranstaltet, wird 2012 in der Aula der Mittelschule stattfinden.

 

 Für die beiden Inthronisationsabende muss man auf die Doppelturnhalle ausweichen − und dabei einen schmerzlichen Kompromiss eingehen. „Wir können die Halle nämlich nur nutzen, wenn wir den Schulbetrieb dadurch nicht beeinträchtigen. Deshalb wird die Inthronisation 2012 am 6. und 7. Januar, leider parallel zum Auftakt der Faschingsfreunde Hartkirchen-Inzing, stattfinden“, bedauert Lorenz. In dieser Zeit sind Weihnachtsferien, das Vereinsteam kann in Ruhe die Bühne aufbauen, die Halle kann bestuhlt, Licht- und Generalprobe können absolviert werden. Um den Hallenboden zu schonen, wird ein spezieller Belag verlegt − die Kosten dafür, das sichert Bürgermeister Franz Krah zu, „die übernimmt natürlich die Stadt.“

Trotzdem ist Markus Lorenz „sehr unglücklich über die Situation. Wenn man jetzt die Gesamtkosten für die Stadthallen-Sanierung sieht, hätte man doch gleich über einen Neubau an anderer Stelle nachdenken können. Jetzt ist es zu spät für solche Pläne, das ist schade.“ Er ärgert sich darüber, dass jetzt in der Stadthalle nichts voran gehe, frühzeitig mit Abbrucharbeiten begonnen worden sei und dabei wertvolle Monate vergeudet worden seien. „Die Halle zu sperren ohne ein fertiges Konzept zu haben, ist für mich schlichtweg fahrlässig.“

 

 Viele Menschen haben Raimund Klein, Vorsitzender der Pockinger Laienbühne, in den letzten Wochen angesprochen, was denn nun mit den Veranstaltungen des Vereins sei, wenn die Stadthalle nicht nutzbar ist. „SoRottaler Weihnacht fällt komplett aus bedauernswert es ist, aber die Rottaler Weihnacht fällt in diesem Jahr komplett aus. Wir haben keine Alternative“, so Klein. Viel überlegt habe man auch beim Starkbierfest, über ein Zelt als Ausweichmöglichkeit nachgedacht. Am Ende jedoch musste man auch der Traditions-Veranstaltung im März eine Absage erteilen. „Ein Zelt für 800 Personen wäre um diese Jahreszeit einfach nicht beheizbar gewesen. Das ist unrealistisch, das mussten wir irgendwann einsehen.“

 

 Jedoch sei es außer Frage gestanden, auf Räumlichkeiten außerhalb Pockings auszuweichen. „Wir bekamen schon Anfragen. Aber die ‘Buam‘ wollten in Pocking bleiben.“ So entschied man sich gemeinsam, den März als Veranstaltungsmonat zu streichen. Stattdessen wird es im Mai ein Mai„Pock“-Fest geben, an dem das Starkbierfest-Programm nachgeholt werden soll. Auf der Pfingstfestwiese, wo ohnehin für das Volksfest ein Zelt aufgestellt wird, soll es stattfinden. 2012, „und vielleicht auch 2013. Was wir nicht hoffen, aber wir stellen uns schon mal darauf ein.“

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 20.Juli 2011 von Doris Altmannsberger


Die Seebühne nimmt Form an

Bauarbeiten auf der zukünftigen Pockinger Seebühne
Allmählich nimmt die Pockinger Seebühne Gestalt an. Seit Montag montieren (v.r.) Bühnenbauer Edi Bortenlänger und Hans Reger die Konstruktion. Laienbühne-Vorsitzender Raimund Klein freut sich darauf, die Bühne mit den Stück „Alpenkönig und Menschenfeind“,

Die Laienbühne Pocking beschenkt sich selbst zum 30. Jubiläum mit einer Freilicht-Aufführung am Naturfreibad

Laienbühne beschenkt sich selbst zum 30. Geburtstag mit einer Freilicht-Aufführung am Naturfreibad. Am 28. Juli hat „Alpenkönig und Menschenfeind“ Premiere − und auch der Aufführungsort selbst wird sich erstmals bewähren dürfen. Denn: Extra für diesen Anlass entsteht im Pockinger Badeweiher eine Seebühne.

Bauhof hilft beim Fundament

Die Arbeiten dafür sind schon seit einigen Wochen in vollem Gange. Direkt über dem Badesteg entsteht sie, die neue Seebühne, zwölf Meter lang, sechs Meter breit, soll sie eine ungewöhnliche Kulisse bilden für die Freilicht-Aufführung der Pockinger Laienbühne. Doch um das Konstrukt auch wirklich wasserfest zu gestalten, war allerlei Vorarbeit nötig. „Zuerst brauchten wir ein anständiges Fundament, damit die Bühne nicht wackelt und ausreichend stabil ist“, erläutert Laienbühne-Vorsitzender Raimund Klein. Das war allerdings gar nicht so einfach, musste das Fundament doch im Wasser eingelassen werden. „Zum Glück hat uns der Bauhof bei den Baggerarbeiten unterstützt, in den vergangenen zwei Wochen konnten wir so reibungslos die Vorarbeiten erledigen. Seit Montag läuft der Aufbau der Seebühne oberhalb der Wasserfläche“, so Klein.

  Für den zeichnen Bühnenbauer Edi Bortenlänger und Hans Reger verantwortlich. Am Montag wurden Balken und Bretter zum Baggersee geliefert, dann ging es auch schon los mit der Konstruktion der Seebühne. Zuerst wurden auf den bereits fest im Boden verankerten Pfosten schmale Balken befestigt, dann die Querlatten festgeschraubt. Darauf werden nun die Trägerbalken montiert, auf denen dann die Bühnenbretter liegen. „Viel Arbeit, viel Aufwand“ sei das, bemerkt Raimund Klein, der den beiden eifrigen Helfern „unendlich dankbar ist, dass sie den Verein hier so tatkräftig unterstützen“, sagt der Vorsitzende. Auch den Badegästen im Naturfreibad dankt er für „ihre Geduld, denn schließlich wird jetzt bei bestem Badewetter öfter mal gehämmert und gesägt. Doch bislang sind die Bauarbeiten überall auf Verständnis gestoßen. Die Leute erkundigen sich neugierig, was hier denn entsteht“, erzählt Raimund Klein.

Schon in einigen Tagen, hofft Klein, wird die Seebühne fertig konstruiert sein, schließlich wolle man nach dem Bürgerfest schon das erste Mal auf ihr proben. Aktuell studieren die Schauspieler „Alpenkönig und Menschenfeind“ noch auf der Bühne der Stadthalle ein, die sie, da deren Umbau weiterhin stockt, noch nutzen können. Viel Zeit bleibt dem Laien-Ensemble nicht mehr: Heute in drei Wochen öffnet sich der − dieses Mal imaginäre − Vorhang für „Alpenkönig und Menschenfeind“ auf dem Gelände des Pockinger Naturfreibades zum ersten Mal. Dann, hofft Raimund Klein, wird hoffentlich auch das Wetter einer Freilicht-Aufführung entsprechend sommerlich sein. „Bei strömendem Regen oder Gewitter können wir die Veranstaltung freilich nicht durchführen“, sagt er. Aktuell feilt man noch am Aufbau der einzelnen Hütten.

Technik ist ineinem Holzhäuschen  „Auf der Seebühne selbst werden wir zwei Hütten stehen haben, in einer ist das Schminkteam untergebracht, in der anderen werden sich die Schauspieler umziehen. Dahinter wird das Bühnenbild aufgebaut, das eine Alpenlandschaft zeigt.“ Außerhalb der Bühne, am Kiesstrand des Baggersees, steht eine weitere Hütte, von der man über einen Steg wieder zur Seebühne gelangt. Die gesamte Technik − in der Stadthalle wird Ton und Licht von der Regie im ersten Stock gesteuert − ist in einem kleinen Holzhäuschen auf der Liegewiese zu finden. Auch für die Bewirtung des Publikums wird auf Hütten zurück gegriffen.

Apropos Publikum: Das findet im Freilicht-Theater Baggersee ausreichend Platz, wie Raimund Klein betont. „Wir werden hier auf dem Gelände vor dem See für etwa 300 Personen bestuhlen. Die Stühle dafür holen wir aus der Stadthalle, damit jeder einen guten Blick zur Bühne hat, wird der städtische Bauhof noch eine Unterkonstruktion auf der Liegewiese schaffen.“ Eröffnet wird das Stück übrigens mit einem Salut der Böllerschützen, die am anderen Seeufer Aufstellung finden. Am Ende jeder Vorstellung wird außerdem ein Feuerwerk den Nachthimmel erleuchten − und damit, hofft Klein, den Abschluss bilden eines rundum gelungenen, wenn auch ungewöhnlichen, Vereins-Geburtstagsfestes.

ZUM STÜCK

Rappelkopf, in der Vergangenheit von einem Betrüger getäuscht, wird zum Inbegriff des Menschenhassers. Er quält Tochter, Gattin und Dienstboten mit seinen Anschuldigungen, wittert überall Verrat, fürchtet um sein Leben und flüchtet schließlich in eine einsame Köhlerhütte.

Seine Familie, die ihn trotz allem liebt, bangt um sein Leben. Hilfe kommt durch den Alpenkönig, denn er bietet Rappelkopf eine maßgeschneiderte Therapie an: Er soll in Gestalt seines Schwagers die Familie besuchen, um sich selbst von deren loyaler Liebe zu ihm zu über zeugen.

Der Alpenkönig selbst wird als Rappelkopf erscheinen, als leibhaftiger Spiegel zur Selbsterkenntnis. Der magische „Ego-Trip“ führt zum Erfolg. Und als Draufgabe gibt’s noch einen Bilderbuch-Schwiegersohn mit dazu.

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 07.07.2011 von Doris Altmannberger

 


Am Naturfreibad entsteht eine Seebühne

Raimund Klein und Franz Krah auf dem Steg des Pockinger Badesees
Heute noch Badesteg – Ende Juli Pockings neue Seebühne: Mit einer groben Planskizze erläuterte Vereinsvorsitzender Raimund Klein Bürgermeister Franz Krah vor Ort vorgesehene Kulissenaufbauten. Die Zuschauer-Tribüne  wird am Uferstrand errichtet.

Laienbühne realisiert Vorstands-Vision – Bürgermeister spontan begeistert – Premiere ist am 27. Juli

Überraschung: Zu ihrem 30-jährigen Bestehen errichtet die Pockinger Laienbühne im Sommer am Naturfreibad eine Seebühne. Bei einem kurzfristig anberaumten Ortstermin präsentierte Vereinsvorsitzender Raimund Klein anhand einer groben Planskizze seine „lang gehegte Vision“.

Demnach bildet der Badesteg das tragende Bühnen-Element, während die etwa zehn Meter breiten Kulissen im seichten Strandareal mit Pfosten im Kiesuntergrund verankert werden. Für etwa 600 Gäste wird direkt am Seeufer die Stadthallen-Tribüne aufgebaut. Die Wasserwacht übernimmt Sicherheits- und Sanitätsdienst.

Feuerwerk nach den Theateraufführungen  „Nicht in Capri wie beim bekannten Schlager-Oldie, sondern in Pocking wird von Mittwoch, 27. Juli, bis Sonntag, 31. Juli, allabendlich die rote Sonne direkt vor den Augen der Zuschauer im See versinken.“ So romantisch schildert Raimund Klein das Naturschauspiel, das die Zuschauer vom Ufer des Naturfreibads aus beobachten können. Zum krönenden Finale steigt bei jeder Theater-Aufführung außerdem ein Feuerwerk, dessen Farbkaskaden nicht nur den Himmel, sondern durch den Spiegeleffekt auch den Badesee zum Leuchten bringen. Kurzum: „Ein Theater-Ambiente, wie es weitum nirgends zu finden ist“, ist Raimund Klein überzeugt. Sollte Petrus jedoch zur Premiere nicht mitspielen, bietet die erste Augustwoche den vorgesehenen Ausweichtermin.

Und die Idee Kleins kommt an. Dem Bürgermeister jedenfalls gefällt’s. „Eine Riesen-Attraktion: Die Seebühne wird mit Sicherheit Pockings neuester Besucher-Magnet selbst für Gäste aus weiterem Umkreis“, zeigte sich Franz Krah begeistert von der Idee. Ohne Entscheidungen im Stadtrat vorgreifen zu wollen, signalisierte Bürgermeister Krah den Laienspielern jetzt bereits seine „volle Unterstützungsbereitschaft vor allem für infrastrukturelle Vorkehrungen“.

Die Vorbereitungen laufen bei den Akteuren der Laienbühne mittlerweile auf Hochtouren. Geeignete Theaterstücke für einen wahren Sommernachtstraum auf der Pockinger Seebühne nimmt Regisseurin Renate Hansen laut Raimund Klein gerade in die engere Auswahl. Die technischen Details wie Beleuchtung und Beschallung seien hingegen bereits weitgehend abgeklärt. „Titel und Autor der Open-Air-Premiere werden so bald als möglich in der PNP-Lokalausgabe veröffentlicht“, verspricht der Laienbühne-Vorsitzende.

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 21.04.2011 von Hans Nöbauer

 


Laienbühne ist seit 30 Jahren kulturelles Aushängeschild der Stadt

Jubiläumsfoto zur 30 Jahrfeier der Laienbühne Pocking e.V.
30 Jahre Pockinger Laienbühne: Zusammen mit Bürgermeister Franz Krah (l.), Regisseurin Renate Hansen und stv. Bezirksvorsitzenden Manfred Hoffmann (r.) überreichte „Ur-Bua“ Horst Huber (2.v.l.) den „Goaßinger Michl am Bande“ als höchstmöglicher Auszeichnu

Festveranstaltung lässt grandiose Erfolgsgeschichte Revue passieren – Vorsitzender Raimund Klein erhält „Pockinger Oskar“

 

Anspruchsvolle Theateraufführungen von Nestroy bis Thoma, besinnliche Rottaler Weihnacht, legendäre Starkbierfeste: Was die Mitwirkenden und Mitglieder der Pockinger Laienbühne in ihrer 30-jährigen Vereinsgeschichte geleistet haben, ist in weiterem Umkreis ebenso einmalig und einzigartig wie unnachahmlich. Die „grandiose Erfolgsgeschichte basiert auf dem beispielhaften gemeinschaftlichen Zusammenhalt und -wirken aller Mitglieder“, sagte Vorsitzender Raimund Klein bei der „30-Jahr-Feier“ am Freitagabend im „Pockinger Hof“. Der war restlos ausgebucht, auch Altbürgermeister Franz Krah war gekommen.

Seit 1981 präsentieren ambitionierte  Hobby-Darsteller alljährlich gleich mehrfach ein unterhaltsames Programm auf bestem Niveau. Das bereitet den Zuschauern ebenso viel Spaß und Freude wie den engagierten Kulturschaffenden der Laienbühne selbst. „Theater hat in Pocking nachweislich bereits seit dem letzten Jahrhundert eine große Tradition“, schilderte der Vereinsvorsitzende erste Schauspiel-Ansätze ab 1960 mit humorvollen Sketchen und Einaktern bei Faschings-Inthronisationen im früheren Vereinshaus

  Ein Visionär der Wiederbelebung einer Pockinger Theatergruppe war Michael Zwicklbauer. Er wurde am 26. Mai 1981 zum Gründungsvorstand berufen – praktisch die „Geburtsstunde“ der Laienbühne. Für die hält seither Spielleiterin Renate Hansen sämtliche Regie-Fäden mustergültig in der Hand.

Ob echte Bühnen-Klassiker vom  „Brandner Kaspar“ über den „Holledauer Fidel“ bis zum „Verkauften Großvater“, traditionelles Starkbierfest oder anheimelnde „Rottaler Weihnacht“ (seit 1987): „Die Pockinger Laienbühne inszeniert seit 30 Jahren Glanzlichter des städtischen Veranstaltungsreigens, die das Publikum mit Massenbesuch honoriert“, ließ Raimund Klein die Höhepunkte Revue passieren. Nach zehnjähriger Amtszeit übergab Michael Zwicklbauer den Vereinsvorsitz an Rechtsanwalt Helmut Hansen, der 2004 die Umfunktionierung der ehemaligen Sportvereins-Sparte zu einer selbständigen Organisation realisierte und gleichzeitig seine Hauptrolle an Raimund Klein übergab.

Ganz Pocking dürfe  zurecht auf die Laienbühne stolz sein: „Die ungemein aktive und kreative Spielgruppe ist ein weitum bekanntes und anerkanntes kulturelles Aushängeschild unserer Stadt“, zitierte Bürgermeister Franz Krah „vielfach gehörte Kommentare begeisterter Theater- oder Starkbiergäste aus halb Bayern“. Das kontinuierlich erarbeitete Laienbühnen-Renommee gründe nach Überzeugung des Rathaus-Chefs dabei keineswegs auf „weißblauen Haudrauf-Stückln“, sondern vielmehr auf einem anspruchsvollen Repertoire mit publikumswirksamer Inszenierung. Zur Starkbier-, Herbst- und Adventszeit werden so alljährlich Tausende Gäste mobilisiert und fasziniert, meinte der Bürgermeister, der seit dem letzten Weihnachtsfest selbst aktiver Laien-Spieler ist.

  „Die Pockinger Laienbühne ist quasi eine glänzende Perle im vielfältigen Mosaik des Bayerischen Amateurtheater-Verbandes“, würdigte dessen stellvertretender Bezirksvorsitzender Manfred Hoffmann die Darbietungen von hohem Niveau, die sich überall sehen lassen könnten. Dafür gab es eine Ehrenurkunde für „verdienstvolle Tätigkeit im Bayerischen Volks- und Amateurtheater“.

Für „Ur-Bua“ Horst Huber  gleicht die Struktur der Laienbühne einem Schweizer Präzisionsuhrwerk: „Wie handgefertigte Zahnräder, deren Diamant-Lager engagierte Frauen sind, greifen 140 Mitglieder so perfekt ineinander, dass am Zifferblatt ein unheimlich tolles Ergebnis rauskommt“, diesen bildhaften Vergleich nannte Huber als Betriebs- und Erfolgsgeheimnis über 30 Jahre hinweg. Als „rastlose Triebfeder und stabilen Ankerarm, der letztlich alles ins Laufen“ bringe, charakterisierte Horst Huber den unermüdlich tätigen Vereinsvorsitzenden Raimund Klein. Dieser sei ein „Multi-Funktions- und Organisations-Talent“ − dafür überreichte ihm Huber den Oscar der Pockinger Laienbühne: „den Goaßinger Michl am Bande“ als höchstmögliche Auszeichnung.

Mit einer sehenswerten  Videopräsentation ließ Mitglied Martin Eichlseder das breite Darbietungsspektrum umjubelter Starkbier- sowie Theaterauftritte lebendig werden. Es war ein kulturelles Zeitdokument über dutzende Laien-Darsteller mit Profi-Format, denen die Pockinger (Bühnen-)Bretter seit drei Jahrzehnten die (Schauspiel-)Welt bedeuten.

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 18.04.2011 von Hans Nöbauer

 


Verwunderung bei Pockinger Buam: „Wir schreiben selber“

Sie hat ihren Auftritt längst hinter sich, dennoch sorgt die „heilige Ägidie“ alias Margaret Russ für Verwunderung. In der Ankündigung für ihren Auftritt in Straßkirchen hieß es, sie schreibe auch die Texte für die „Pockinger Buam“. Da rieb man sich in der Stadt verwundert die Augen, denn die sechsköpfige Starkbier-Gruppe nimmt keine fremde Hilfe in Anspruch: „Die Pockinger Buam schreiben ihre Texte selbst“, betont Raimund Klein, Vorsitzender der Laienbühne, die die erfolgreichen Starkbierfeste veranstaltet, heuer im 30. Jahr. Seit Dezember saß die Truppe auch in diesmal Jahr wieder unter der Leitung ihres „Seniors“ Horst Huber zusammen und tüftelte Ideen aus. Vergangene Woche wurde das Ergebnis dem begeisterten Publikum erstmals präsentiert. Starkbierfest wird übrigens noch am Freitag und am Samstag in der Pockinger Stadthalle gefeiert.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 24.03.2011


Hier wird mit Musik statt mit Schärfe gewürzt

Hatten auch in diesem Jahr wieder ihren Spaß am Programm: die vier ehemaligen Pockinger Buam (v.l.) Klaus Ragaller, Georg Müller, Dr. Jörg Mangold und Karl Daschner.
Hatten auch in diesem Jahr wieder ihren Spaß am Programm: die vier ehemaligen Pockinger Buam (v.l.) Klaus Ragaller, Georg Müller, Dr. Jörg Mangold und Karl Daschner.

30 Jahre Pockinger Buam: Bei der Premiere des Starkbierfestes 2011 begeistern die sechs Akteure ihr Publikum über zwei Stunden lang

Man nehme: Ein bisschen Showbiz, ein wenig Lokalpolitik, dazu eine Prise Sport, eine gehörige Portion Humor und viel Musik – ein Rezept, mit dem die Pockinger Buam den Besuchern bei der Premiere des diesjährigen Starkbierfestes in der Stadthalle zwei Stunden lang beste Unterhaltung servierten. Zum 30-jährigen Bestehen präsentierten sich die „Buam“ musikalisch in Bestform.

 

Da mag man es den Akteuren des Abends ein wenig  nachsehen, dass sie um ein Haar das Ereignis der noch jungen Fastenzeit verpasst hätten. Mit 30 Jahren, da darf man schon mal ein wenig vergesslich sein, solange es noch einen gibt, der den Rest der Mannschaft rechtzeitig einsammeln lässt. Dank dem neuen „Pocking Strit Fiff“ freilich kein Problem für Horst Huber, jeden der fehlenden Buam aufzuspüren – egal ob in Bad Füssing am Fußballplatz, bei der Gesangsprobe des Kirchenchores, der therapeutischen Wassergymnastik, beim Schläfchen am Baggerseekiosk oder mitten unterm Weißwürscht machen.

  So haben sie es doch noch in die Stadthalle geschafft, auch wenn sie ein wenig wehmütig dort oben auf der Bühne stehen. Abschied nehmen heißt es für die sechs Buam, Abschied von „ihrer“ Stadthalle. Denn auch wenn es Bürgermeister Franz Krah versprochen hat, dass das Domizil des Starkbierfestes bis zum Auftakt im nächsten Jahr fertig saniert ist, haben die Buam da so ihre Zweifel. Ein neues Platzerl muss her für die Pockinger Buam, doch das ist gar nicht so einfach. Fast jedes Quartier, das Horst Huber seinen Buam als künftiges Domizil vorschlägt, gibt es nicht mehr. Mal hat es gebrannt, in den meisten Fällen jedoch hat der städtische Abrissbagger seinen Teil dazu beigetragen. Enttäuscht von der Quartierssuche holen sie sich Hilfe: Ein Monarch muss her!

  Den versuchen die Pockinger Buam sogleich unter den zahlreichen prominenten Gästen zu finden. ÖDP-Bundesvorsitzenden Sebastian Frankenberger, Bad Griesbachs Bürgermeister Jürgen Fundke, Entertainer Florian Silbereisen, Bayern-Star Franck Ribéry oder gar Schlager-Relikt Nana Mouskouri stellen die „Buam“ auf der Suche nach einem Regenten auf die Probe, allein es scheitert an den hohen Ansprüchen der Juroren. So entscheiden sie sich, dazubleiben und die Herrschaft über die Region zu übernehmen.

Zum Glück. Denn die Pockinger Buam  haben musikalisch eine neue Dimension erreicht. Ein bisschen weniger bissig als die letzten Male, dafür gesanglich auf einem Niveau, mit dem sich die Pockinger Buam die eigene Messlatte sehr hoch gelegt haben. Schon zu Beginn legen sie los mit einer a-capella-Interpretation des Spider-Murphy-Gang-Hits „S’lem is wia’ra Traum“, und steigern sich durch den Abend von Song zu Song. Fast wie im Schlaf scheinen die „Buam“ ihre Instrumente zu beherrschen, E-Bass, Gitarre, Akkordeon, Horn, Mundharmonika, Bongo, Rasseln. Ein jedes Lied ein Ohrwurm, der mitreißt. „Barfuß im Regen“, „It’s raining men“, „Ein Schiff wird kommen“ oder der „Haberfeldtreiber“ − man mag fast glauben, die Melodien hätten nur darauf gewartet, bis ihnen die Pockinger Buam den passenden Text dazu schreiben. Ebenso, wie die Sechs in ihren jeweiligen Rollen richtig aufblühen. Da gibt es ein Wiedersehen mit ÖDP-Vorsitzendem Sebastian Frankenberger, der in Jörg Huber seinen Meister gefunden hat. Ganz Griechenland würde sich vor Franz Venus verbeugen, könne es ihn als Nana Mouskouri erleben, und sollte die ARD mal eine Alternative zu Florian Silbereisen suchen, wäre Mike Huber erste Wahl. Christian Fischer könnte problemlos als Franck Ribéry beim FC Bayern auflaufen und Horst Huber möchte man gar nicht mehr aus der Rolle des Hofmarschalls lassen. Die „Pockinger Buam 2011“, sie sind wie ein Familienrezept, das von Generation zu Generation weiter perfektioniert wurde. Die Chefköche, sie haben heuer mit Musik statt mit Schärfe gewürzt − dem Publikum hat’s geschmeckt.

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 19.03.2011 von Doris Altmannsberger, Fotos: Jörg Schlegel

 


„Pockinger Buam“: 30 Jahre Starkbier-Spektakel

Pockinger Buam beim Starkbierfest
Sogar in Bademänteln als Kurgäste wussten die „Buam“ das Publikum zu begeistern.

Gründungsmitglied Horst Huber blickt anlässlich des Jubiläums zurück − Viel Musik und lokale Themen − Am 17. März ist Premiere 2011

 

Sie waren Ritter, Stierkämpfer, Thermengäste und Indianer. Sie hatten viele verschiedene Rollen und auch wechselnde Besetzungen. Aber eins blieb stets unverändert: Die „Pockinger Buam“, die beim Starkbierfest in der Stadthalle die Prominenz derblecken, sind ein Garant für beste Unterhaltung. Und das seit 30 Jahren. Doch wie fing eigentlich alles an? Wer könnte das  besser beantworten als Horst Huber, der einzig verbliebene „Bua“ der ersten Stunde, der noch heute Herz und Motor der Truppe ist? „Im Januar 1981 wurde die Stadthalle offiziell eingeweiht. Da kam die Idee auf, dass man doch ein Starkbierfest veranstalten könnte“, erinnert sich Huber an die Anfänge. „Lausbuben“ und„Streuner“ vereint  Gewitzte Leute, die so etwas auf die Bühne bringen konnten, gab es damals einige. So hatten die beiden Spaßmacher-Truppen „Die Lausbuben“ und „Die Streuner“ schon Erfolge gefeiert. „Die haben sich dann für das Starkbierfest zusammengetan. Die ’Pockinger Buam‘ waren geboren“, so Horst Huber. Und der erste Auftritt war gleich ein Riesenerfolg. „Wir sind damals als Bauernballett aufgetreten mit Gstanzeln, Gedichten und frechen Liedern“, erzählt Horst Huber.

Der  Auftritt der „Pockinger Buam“ wurde zur Tradition. In wechselnden Besetzungen (siehe Kasten) nahmen und nehmen sie Jahr für Jahr die kleinen und großen Missgeschicke der kleinen und großen Prominenz aufs Korn. Und den Zuschauern gefiel’s. So manches Highlight ist noch heute vielen Besuchern und auch den Akteuren selbst in Erinnerung. „Einmal sind wir als Rittersleut in die Stadthalle einmarschiert, in voller Rüstung“, blickt Huber zurück.

Im Dezember werdendie Ideen gesammelt  Doch was auf der Bühne so leicht aussieht, ist das Ergebnis harter Arbeit. „Seit Dezember sitzen wird in lockerer Runde zusammen. Alle Ideen werden aufgeschrieben. Da kommen dann aus einer guten Stimmung heraus gute Einfälle“, beschreibt Huber den Entstehungsprozess der Programme.

Natürlich habe sich da im Laufe der  Jahre einiges geändert. „Durch unsere jetzige Besetzung haben wir eine hohe Musikalität“, sagt Horst Huber. Und das werde man auch heuer wieder dem Programm anhören. 15 selbst getextete Lieder auf bekannte Melodien haben die „Buam“ heuer im Programm. „Allein 35 Minuten des Abends werden die Lied-Darbietungen einnehmen“, verrät Huber.

Die Lieder, so der Ur-„Bua“, müssten aber auch mit  Texten verbunden werden. Da gehe es darum, ein Thema aufzugreifen, sich davon zu lösen und zu einem frechen Lied überzuleiten. „Das ist ein tragfähiges Konzept“, ist Huber überzeugt. Ein weiteres Erfolgsrezept ist die vermehrte Konzentration auf lokale Geschehnisse und Personen. Die große Politik kommt heute nur noch am Rande vor.

Natürlich, und das will Horst Huber gerne bestätigen, entwickelt man im Laufe der Jahre ein Gespür dafür, was dem Publikum gefällt und was eher nicht. Aber sicher sein könne man sich erst nach dem ersten Auftritt. „Deshalb sind wir vor der ersten Aufführung immer alle richtig nervös. Denn man hofft schon, dass man den Nerv des Publikums getroffen hat“, so Huber.

Das aber werde im Rückblick betrachtet immer schwieriger. „Die Erwartungshaltung wird von Jahr zu Jahr höher. Wir wissen nicht, wie wir das noch toppen sollen. Und wahrscheinlich schaffst du das auch nicht jedes Jahr“, ist sich Huber bewusst, dass das Publikum an die „Buam“ ganz besondere Ansprüche stellt. Was Huber im Rückblick auf 30 Jahre „Pockinger Buam“ ebenfalls festgestellt hat: Alles wird aufwändiger. Allen voran die Technik.

Auch ein trauriges Kapitel spart Horst Huber bei seinem Rückblick nicht aus: „Man darf bei aller Fröhlichkeit nicht vergessen, dass wir mit Peter Lederer, Georg Spindler, Marcus Zaglauer und Berthold Jagode schon vier ’Pockinger Buam’ zu Grabe tragen mussten. Das gibt einem schon zu denken.“ Jetzt geht sein Blick aber erst einmal nach vorne −  zur Premiere am 17. März. Wer derbleckt wird und welche Themen kommentiert werden, das ist wie immer geheim. Aber eines versichert Horst Huber: „Wir wollen niemanden beleidigen, sondern dem ein oder anderen auf charmante Art den Spiegel vorhalten.“

 

POCKINGER BUAM − DIE BESETZUNGEN

Die Ur-Besetzung der „Pockinger Buam“ im Jahr 1981 besteht aus Josef Jakob, Karl-Heinz Neulinger, Berthold Jagode, Horst Huber, Klaus Ragaller, Karl Daschner und Georg Müller.

1984 hört Karl-Heinz Neulinger auf.

1990 pausieren Josef Jakob und Horst Huber, die bei der Bürgermeisterwahl gegeneinander antreten. Für sie kommen Dr. Jörg Mangold und Georg Spindler dazu.

1991 kehrt Horst Huber zurück. Josef Jakob ist Bürgermeister.

1998 hört Dr. Jörg Mangold auf.

2001 ziehen sich Klaus Ragaller, Karl Daschner und Georg Müller zurück. Für sie kommen Michael Huber, Peter Lederer, Franz Venus und Marcus Zaglauer dazu.

2003 treten die „Buam“ nicht auf, weil kurz vor der Premiere Peter Lederer stirbt.

2004 stößt Eduard Österreicher zur Starkbier-Truppe.

2008 verlässt Georg Spindler die Truppe. Ihn ersetzt Gerd Rauschendorfer.

2009 kommen für Marcus Zaglauer und Eduard Österreicher die beiden Neuen Jörg Huber und Christian Fischer. Schon von schwerer Krankheit gezeichnet, pausiert Berthold Jagode.

2010/2011 bestehen die „Buam“ aus Horst und Michael Huber, Jörg Huber, Gerd Rauschendorfer, Christian Fischer und Franz Venus.

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 12.03.2011 von Markus Gerauer, Fotos: Jörg Schlegel


30 Jahre Pockinger Buam – 30 Jahre Starkbierfest

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30 Jahre Pockinger Buam – 30 Jahre Starkbierfest
Vorbericht zum Pockinger Starkbierfest im Dialog Pocking
2011_30 Jahre Pockinger Buam – 30 Jahre
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