Presseberichte aus 2014


Ein geistreicher und unterhaltsamer Theaterabend

Darsteller der Pockinger Laienbühne überzeugen mit dem Stück "Ein Geist kommt selten allein" – Noch drei weitere Aufführungen

Können Geister einen handfesten Ehekrach vom Zaun brechen? Geht es in einem Haus mit rechten Dingen zu, in dem Kalenderblätter an Mitternacht ohne irdisches Zutun von der Wand fallen? Diese und noch viele weitere Fragen mehr werden in der neuen amüsant-spannenden Aufführung "Ein Geist kommt selten allein" der Pockinger Laienbühne hinreichend beantwortet. Und das auf unterhaltsame Weise. Das Publikum bei der Premiere am Samstag in der Stadthalle war begeistert.

Die Geschichte spielt in einem Landhaus in einer englischen Grafschaft in den 1970er Jahren. Der Schriftsteller Charles Condomine (Christian Fischer) braucht Stoff für seinen neuen Roman. Das sehr gelungene Bühnenbild (erdacht und gebaut von Franz Stapfer und Edi Bortenlänger) zeigt einen aristokratisch angehauchten Salon jener Zeit. Der Schriftsteller und seine Gattin Ruth (Daniela Günzel) laden das selbsternannte Medium Mme Arcati (Marion Günzel) sowie das befreundete Ehepaar Violet Bradman (Ines Winklhofer) und Dr. George Bradman (Günter Baier jun.) zu einer spiritistischen Sitzung ein. Der Arzt hält alles für faulen Hokuspokus, Violet, seine Frau, ist von allem begeistert, was Schwung in ihren Alltag bringt.

Marion Günzel scheint die Rolle der versponnenen Mme Arcati, die sich als Medium mit Kontakten "zur anderen Seite" versteht, wie auf den Leib geschrieben. Temperamentvoll und überzeugend versetzt sie alle im Salon in die unwirkliche Welt des Spirituellen, des Nicht-Erklärbaren, der Parapsychologie. Nur Dr. Bradman zeigt sich eher gelangweilt und bringt dies mit seinen humorig-ätzenden Kommentaren zum Ausdruck. Dazwischen huscht in schnellen Schritten immer wieder die Haushälterin Edith (Anke Kirchhoff) des Schriftstellerehepaars in die Handlung, und man erfasst schnell ihre eindeutige Zuneigung zu ihrem Chef.

Die Handlung entwickelt sich während und nach der spirituellen Sitzung dramatisch. Das Medium Mme Arcati versetzt sich in eine Trance und schier Unglaubliches geschieht. Punktgenaue Licht- und Toneffekte unterstreichen die Handlung, während das täuschend echt lodernde Kaminfeuer im Salon – ein Flachbildschirm und eine Animations-DVD machen es möglich – stoisch-ruhig vor sich hin flackert. Mme Arcati gelingt es, Kontakt mit Charles erster Ehefrau Elvira Condomine (Maria Allmeroth) aufzunehmen und sie ins Diesseits zu befördern. Elvira, zu Lebzeiten bei allen wichtigen Partys gern gesehener weiblicher Gast, erscheint ihrem damaligen Ehemann, jenem, gerade als Gastgeber fungierenden Schriftsteller Charles Condomine. Aber: Eben nur ihm! Dass sich ab sofort die Spirale von Verwicklungen und Missverständnissen zu drehen beginnt, liegt auf der Hand.

Das ist der Stoff, der ein spannendes und lustiges Theaterstück ausmacht. Temperamentvoll-heftige Dialoge, mit überraschenden Entwicklungen werden von allen sieben Darstellern außerordentlich überzeugend vermittelt. Textsicherheit und glaubhaft dargestellte Gefühle vermitteln den Zuschauern, in welch eine absurde Situation das Medium Mme Arcati das Ehepaar gestürzt hat. Was als Spaß gedacht war, bläht sich auf zu einem dramaartigen Fluch.

Welchen Ausweg gibt es? Gibt es überhaupt einen Ausweg? Mme Arcati sieht sich eindeutig überfordert zu helfen. Eine ihren Gefühlen ausgesetzte Ehefrau, verzweifelt auf der Suche nach Auswegen, wird konfrontiert mit dem Geist der Verflossenen. Ein restlos verwirrter Ehemann irrt im Hause umher, sucht Vermittlung und Hilfe. Vergebens! Denn, ein Geist kommt selten allein. Und dieser Titel verspricht nicht zu viel.

Ein von allen Darstellern überzeugend dargebotenes Theaterstück lässt vollkommen vergessen, dass es sich in Pocking um eine Laienbühne handelt. Monatelanges intensives Lernen und Proben, in der Schlussphase bis zu fünfmal in der Woche, haben sich gelohnt. Die Akustik perfekt, durch modernste Raummikrofon-Technik, wodurch die Darsteller von den störenden Headsets früherer Zeiten befreit sind. Das Publikum kann sich von der hervorragenden Arbeit des Teams vor und hinter den Kulissen noch am 21., 22. und am 23. November in der Pockinger Stadthalle, jeweils um 19.30 Uhr, überzeugen.


Quelle: PNP vom 17.11.2014 von Rainer Eckelt


Gratis zu "Ein Geist kommt selten allein"

Die Laienbühne Pocking führt an vier Terminen ihr Stück "Ein Geist kommt selten allein" in der Stadthalle auf. Die PNP hat pro Aufführung fünf Freikarten verlost. Gewonnen haben für heute, 15. November, 19.30 Uhr: Melanie Schreiner, Anneliese Konrad (Ruhstorf), Ingrid Bahr, Karlheinz Ottenbacher (Pocking) und Ulrike Bischl (Haarbach). Für 21. November, 19.30 Uhr: Sonja Huber (Tettenweis), Claudia Hofeichner, Christian Deml, Renate Bauer (Pocking) und Susanne Dorfner (Kirchham). Für 22. November,19.30 Uhr: Elfriede Steininger (Bad Füssing), Gerda Stöfl (Kößlarn), Manuela Schneider (Ruhstorf), Margit Zinkl und Hannelore Röse (Pocking). Für 23. November, 15 Uhr: Wolfgang Weihrer, Karin Leitner, Simone Weber, Linda Stinglhammer und Ursula Fischer (alle Pocking). Karten an der Abendkasse.


Laienbühne erhält Ehrenamtspreis

Ein Dutzend Ehrenamtspreise im Wert von 10000 Euro hat die Rottaler Raiffeisenbank (RB) am Donnerstagabend vergeben. In den Genuss kamen bei der mittlerweile sechsten Preisverleihung dieses Jahr gemeinnützige Organisationen und Institutionen für die Pflege der Heimat, Natur- und Umweltschutz sowie Brauchtum, vorbildliche Jugendarbeit oder der mitmenschlichen Einsatzbereitschaft um Altenarbeit und Katastrophenschutz.

RB-Vorstandssprecher Peter Voggenreiter würdigte deren freiwilliges Engagement als tragendes Element der Gesellschaft: "Hier leisten zahlreiche Mitmenschen deutlich mehr als nur ihre Pflicht." Repräsentiert durch die Bürgermeister Franz Krah (Pocking), Jürgen Fundke (Bad Griesbach), Franz Schönmoser (Rotthalmünster), Andreas Jakob (Ruhstorf), Josef Sailer (Bayerbach), Anton Freudenstein (Kirchham) und Robert Stiglmayr samt Altbürgermeister Alois Bachmeier (beide Tettenweis/zugleich Aufsichtsratsvorsitzender) deklarierte der Vorstandssprecher "Bürger-Engagement und Bank-Verantwortung als Erfolgsfaktoren auch in turbulenteren Zeiten".

Kurzum: "Ehrenamtlich wirkende Gemeinschaften gelten mit Fug und Recht als nachhaltiger Gewinn für das öffentliche Leben. Sie unterstützen nicht zuletzt auch die Lern- und Kommunikationsprozesse innerhalb mehrerer Generationen", brachte Voggenreiter seine Wertschätzung auf den Punkt. Musikalisch schwungvoll vom stark besetzten Männerchor Schmidham-Reutern mit Dirigent Hermann Bader (Oberndorf) umrahmt, überreichte Direktor Voggenreiter für den ersten Ehrenamts-Preis (dotiert mit 2500 Euro) eine Glas-Skulptur an Vereinsvorsitzenden Adolf Fischböck (Weihmörting) von der Ortsgruppe Schmidham im Deutschen Böhmerwaldbund.

Die rührige Gemeinschaft wurde bereits 1955 gegründet. Durch fortwährende Pflege angestammten Brauchtums, Lied- und Literaturgutes sowie originaler Tracht und origineller Lebensweisheiten ist es gelungen, Traditionelles für die jüngere Nachkommenschaft zu erhalten und auch für eine breitere Öffentlichkeit wirkungsvoll zu gestalten.

Der zweite Ehrenamtspreis ging an das Katholische Pfarramt Aigen. "Für eine kleine Kirchengemeinde, deren Bekanntheitsgrad vor allem auf den Leonhardi-Wallfahrten beruht, bildet die finanzielle Verantwortung für zwei Kirchen, ein Benefiziatenhaus sowie den Kindergarten einen permanenten Kraftakt", betonte Voggenreiter. Wobei die gegenwärtige Dachstuhl-Sanierung der Wallfahrtskirche im Pfarrsäckel durch das erforderliche Beteiligungs-Drittel allein schon mit fast einer halben Million Euro zu Buche schlägt.

Deren Pfarrverbandsseelsorger Joseph Oliparambil übermittelte zusammen mit Ruhstorfs Bürgermeister Andreas Jakob der Raiffeisenbank stellvertretend auch für die weiteren 500-Euro-Preisträger den "Dank aller ausgezeichneten Organisationen".

Weitere EhrenamtspreiseJugendfeuerwehr Rotthalmünster: Mit fortwährenden Gemeinschaftsübungen auf lokaler wie regionaler Ebene schaffen die Nachwuchs-Wehren Rotthalmünster, Asbach und Weihmörting einen stabilen Unterbau für ihre örtlichen Vereine, erlernen lebensrettende Dienste. Außerdem bereichern sie das gesellschaftliche Leben etwa durch die Mitmach-Aktion "Füreinander – Miteinander" im Sinne wertvoller Landschaftspflege durch das Säubern von Wegen und Bächen.

Eisstockclub Poigham-Tettenweis: Heute fast 80 Mitglieder stark, sorgte die Jugendmannschaft bereits in den 80er Jahren mit der Teilnahme an Deutschen Meisterschaften ebenso für Furore wie durch die Abstellung von Nachwuchstalenten an die Deutsche National-Mannschaft bei zwei Europa-Meisterschaften. Aktiv bei Kreisveranstaltungen auf Asphalt und Kunsteis, bereichert speziell das sommerliche Freizeit-Turnier mit Teilnehmern weiterer Ortsvereine das Dorfleben.

Trachtenverein d’Rottaler Bayerbach: Als überaus positives Beispiel für Beständigkeit leisten die Bayerbacher Trachtler hervorragende Jugendarbeit und sind für ihren Heimatort auch touristisch von großer Bedeutung. Bei der Neugestaltung der Ortsmitte bildete der Bau des schmucken Trachten-Vereinsheims eine Premieren-Aktion zur Schaffung eines lebendigen Ortszentrums.

Freiwillige Feuerwehr Großhaarbach: Ob bei Naturkatastrophen, Bränden oder Verkehrsunfällen, durch die große Palette an spontanen Hilfeleistungen bedeutet ehrenamtliche Wehrarbeit gelebten Dienst am Mitmenschen. Mit der Ausrichtung des Straßenfestes sowie Bereitstellung des Gemeinschaftsraumes bildet die Großhaarbacher Wehr eine zentrale gesellschaftliche Institution.

Musikverein Bad Füssing: Mit seinen Zielsetzungen bei der Vereinsgründung vor vier Jahren, eine Blasmusikgruppe aufzubauen und bodenständiges bayerisches Brauchtum zu pflegen, bietet der Musikverein jungen Leuten nicht nur eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Er fördert gleichzeitig Talente. Gerade mittels Gruppenübungen und -auftritten erwerben Heranwachsende durch eine höhere Sozialkompetenz auch ein gestärktes Selbst- und Verantwortungsbewusstsein.

Gartenbauverein Kirchham: Mit der Anlage einer Blumenwiese am Dorfplatz, der Pflanzung von Bäumen im Ortsbereich sowie der Aufstellung eines Feldkreuzes an der Hofer Straße tragen die 130 Vereinsmitglieder maßgeblich zur Verschönerung des Kurorts bei. Von den vielfältigen Vereinsaktivitäten mit jährlicher Maiandacht, geschmücktem Altar zum Erntedankfest sowie Kräuterbuschen-Binden am Festtag "Maria Himmelfahrt" profitiert nachhaltig auch das kirchliche Leben.


Quelle: PNP vom 15.11.2014 von Hans Nöbauer


Laienbühne beim Seniorentag in Pocking

Enkeltrick der Laienbühne Pocking am Seniorentag
"Was?! 25000 Euro brauchst du", sagt Marion Günzl (l.). Sie spielt eine Oma, die gerade von ihrem "Enkel" Martin Eichlseder (r.) betrogen wird.

22. Seniorentag setzt Schwerpunkt auf Schutz vor Betrügern am Telefon oder an der Haustür


"Rufen Sie uns an, wir schimpfen Sie nicht", appellierte Pockings Polizeichef Franz Dadlhuber an die 400 Senioren in der Stadthalle Pocking. So könnten sie sich rechtzeitig davor schützen, dass sie Opfer von Betrügern werden. "Wir beraten Sie gerne", sagte er. Auch Rechtsanwalt Professor Alfred Gerauer bestärkte die Senioren darin: "Die Beamten sind Ihr Freund und Helfer."

"Sie haben ein Auto gewonnen", lautet die frohe Botschaft. "Leider ist es in der Türkei. Überweisen Sie bitte 3000 Euro Überführungskosten." Polizeichef Franz Dadlhuber erzählt das Beispiel und ermahnt sein Publikum in der Stadthalle Pocking, das sich zum 22. Seniorentag dort eingefunden hat. "Schon der gesunde Menschenverstand muss einem sagen, dass der Braten stinkt." Wer sich dennoch unsicher ist, soll lieber nachfragen – bei Vertrauenspersonen, Verwandten – oder eben bei der Polizei. "Wir schimpfen keinen", sagt er, "höchstens, wenn es zu spät ist", setzt er schmunzelnd hinzu.

 

Wie brisant das Thema "Schutz vor Betrügern an der Haustür", das Stadträtin und stellvertretende Landrätin Gerlinde Kaupa zum Schwerpunkt des gestrigen Seniorentags wählte, zeigt das Beispiel, das AWO-Geschäftsführerin Kathrin Madl-Hisch wusste: Auf ihrer Anlage hatte ein junger Mann sich ins Vertrauen einiger Bewohner geschlichen. Eine Seniorin ließ ihn schließlich sogar in ihre Wohnung. So schnell konnte die ältere Dame gar nicht reagieren, war der Mann mit ihrer Geldbörse auf und davon.

Eindringlich riet der Polizeichef, bei Telefonaten nichts zu vereinbaren. Die Laienbühne Pocking hatte mit Marion Günzl als Oma und Martin Eichlseder als falscher Enkel beeindruckend gespielt, wie schnell man jemanden um 25000 Euro erleichtern kann. Am Ende holt die Oma das Geld und übergibt es an einen völlig Fremden. "Wer solche Telefonate bekommt, sollte immer ein gesundes Misstrauen haben", meinte auch Gerlinde Kaupa. "Sagen Sie, ich muss erst nachfragen! Oder Sie lügen und sagen: Tut mir leid, mir pressiert’s, ich muss weg!"


"Das Wichtigste ist, dass Sie fit und informiert bleiben", fasste Franz Dadlhuber zusammen. "Seltsame Gewinnversprechen oder komische Mahnschreiben schmeißen Sie am besten sofort weg."

Wider das Vergessen hat Charlotte Zyzig in ihrem vorgetragenen Essay "Der stille Abschied" angeschrieben. Gegen Demenz und Alzheimer "helfen Enkelkinder und Ehrenämter", sagte sie. Eine "Sonntagspredigt" trug gegen Ende der Veranstaltung Rudolf Nömayer, ein Heimatdichter aus dem Rottal, vor.


Quelle: Passauer Neue Presse vom 29.09.2014 von Karin Seidl


In neuer Besetzung alte Stärken grandios ausgespielt

Gruppenfoto Pockinger Buam
Standen diesmal zu siebt auf der Bühne der Pockinger Stadthalle: die "Pockinger Buam". Beim Premierenabend am Donnerstag konnten sie das Publikum mit ihren musikalischen Darbietungen und vor allem ihren bissigen Liedern und Kommentaren vollauf begeistern.

"Pockinger Buam" sind zurück in der Stadthalle und präsentieren zwei Neuzugänge – Viel Musik und viel bissige Wahlkampf-Analyse

Nun sind sie also wieder in ihre Heimat zurück gekehrt – nach einem Jahr im Ruhstorfer Exil und einem Jahr Pause wurden die "Pockinger Buam" bei der Starkbierfest-Premiere in der neuen Stadthalle vom Publikum gefeiert.

Neu indes war nicht nur die Lokalität, sondern auch die Besetzung der " Pockinger Buam". Nach über 30 Jahren hat Senior Horst Huber in diesem Jahr seinen Hut genommen, der letzte der Original-Buam die Bühne verlassen. Das schönste Geschenk zu seinem Abschied – mal sauber von den Buam derbleckt werden. So machten sich Christian Fischer, Gerd Rauschendorfer, Michael Huber und Jörg Huber sehr zur Freude des Publikums ihre Gedanken darüber, was denn der "Ur- und Überbua" in seinem Ruhestand so treibt.

Michael Huber beim Starkbierfest
Mike Huber als Doris Thumfart in ihrem Ökocontainer, mit dem sie Werbung für Pocking machte.

Allerdings ist das Erbe groß, dass die "Pockinger Buam" von Horst Huber übernommen haben. Und, das müssen auch die "Buam" selbst feststellen, man findet einen Nachfolger von Horst Huber nicht einfach hinter der Bühne. Oder gar im Publikum. Halt – oder vielleicht doch? "Wia geht’s denn da zua bei euch Pockinger Buam?", empört sich plötzlich eine Stimme aus dem Publikum. Die "Pockinger Buam" lässt die Kritik allerdings relativ kalt – und der Herr aus dem Publikum wird flugs auf die Bühne geholt, der "Recycling Rudi": Rudi Grömer, ab sofort neues Mitglied der Starkbiertruppe. Und nun hat auch der zweite Neuzugang den Weg auf die Bühne gefunden, Fred Obernhuber, dem Publikum bekannt als singstarkes Mitglied der "Pockinger Weiber". Gleich zwei neue Buam – eine Überraschung, mit der fast niemand im Publikum gerechnet hatte. Und darüber freut sich einer ganz besonders – "Ruhestandler" Horst Huber: "Dass Fred Obernhuber unser Neuzugang sein würde, ist ja sehr früh schon durchgesickert. Das mit Rudi Grömer konnten wir geheim halten – und das ist natürlich schon super".

Christian Fischer und Gerd Rauschendorfer
... Darstellung auf der Bühne durch Gerd Rauschendorfer und Christian Fischer.

Was aber können die zwei Neuen, wie fügen sie sich in die eingespielte Truppe ein? Musikalisch zumindest setzt die Pockinger Starkbiertruppe gleich mal ein Zeichen: Beim Einmasch zeigen die Akteure mit Gitarre, Tuba, Base-Drum, Horn, Trompete, Akkordeon und kleiner Trommel, was das Publikum die nächsten zwei Stunden zu erwarten hat: jede Menge Musikalität. Doch haben sich die "Buam" in der Neubesetzung ihre Bissigkeit erhalten? Ja, muss als allererstes Ruhstorfs Bürgermeister Erich Hallhuber feststellen. Schade, dass er nun in den kommunalpolitischen Ruhestand geht, stellt Rudi Grömer fest, immerhin hat niemand den "Buam" so viel Kanonenfutter geliefert wie er. So widmen sie ihm ein ganz besonderes Lied, frei nach Abbas "Thank you for the music" schmettern sie: "Danke lieber Erich, für deine G’schichtn, über deine Weiber konnt’ ma herrlich berichten."

Bürgermeister Franz Krah mit Lebensgefährtin Trixi
Bürgermeister Franz Krah und Lebensgefährtin Trixi amüsierten sich köstlich über ...

Ja, die Frauen, sie sind ein Thema bei diesem Starkbierfest, das muss auch Pockings Bürgermeister Franz Krah feststellen. Dass er sich nun schon seit geraumer Zeit immer mit der gleichen Frau in der Öffentlichkeit zeigt, das ist auch schon den "Pockinger Buam" aufgefallen. So widmen sie der "Trixi", die ja eigentlich Beatrix Ponitka heißt, ein ganzes Lied und holen sich musikalische Anleihen bei Smokies Welthit "Alice": "Denn seit ewiglanger Zeit gibt’s für mi nur oa Frau, de Trixi."

So wenige Tage vor der Kommunalwahl nehmen die "Buam" freilich auch den einen oder anderen Kandidaten ein wenig aufs Korn. Dass sich in Bad Füssing mit Dr. Arno Wenemoser ein Kandidat gefunden hat, der Amtsinhaber Alois Brundobler herausfordert, animiert die sieben Musiker zu einem ganz besonderen Singspiel: Jörg Huber als Arzt mit Affinität zum Golfplatz, Franz Venus als Bürgermeister mit Jagd-Passion liefern sich zur Melodie vom "Dr. Eisenbart" ein witziges Rededuell. Die Pockinger CSU kriegt ihr Fett weg, weil sie keinen Bürgermeisterkandidaten stellt, die Bad Griesbacher, weil sich dort gleich vier Kandidaten ums höchste Amt im Rathaus bewerben. Auch mit dem Ökocontainer rechnen die "Buam" ab, und Michael Huber als Doris Thumfart darf sich statt an tausenden Besuchern lieber an einem Gartenzwerg erfreuen.

Ruhstorfs Bürgermeister Erich Hallhuber mit Lebensgefährtin
Die Damenbekanntschaften von Erich Hallhuber waren ebenfalls Thema.

Musikalischer Publikumsliebling des Premierenabends allerdings ist ein ganz und gar freizügiges Thema: die Nackerten am Baggersee. Von seinen erschreckenden Erlebnissen mit der Freikörperkultur singt Fred Obernhuber frei nach Reinhard Fendrichs "Oben ohne": "A leichtes Strandtuch um d’Mittn so groß wia d’Afhamer Hütt’n , brutzelt’s da in da Sonn, wia beim Gremme ausbrat’n".

Die "Pockinger Buam", im Jahr 2014 nun zu siebt, sie schaffen es auch in der Neubesetzung, die Prominenz zu derblecken und das Publikum zu begeistern. Mit tosendem Applaus werden sie nach der Premiere von der Bühne verabschiedet. Das schönste Kompliment indes kommt von einem, der schon Wochen vorher mitgefiebert hat: Horst Huber. Er hat es sich im Publikum bequem gemacht, freilich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Bei manchen Nummern hab ich mir schon gedacht, Mensch, jetzt müsstest du da oben auf der Bühne stehen." Jedoch der Neustart, stellt der Senior fest, hat der Truppe gut getan, und so fällt sein Urteil kurz und knapp aus: "Gigantisch".

Quelle: PNP vom 8. März 2014 von Doris Kessler


Starkbier zum ersten Mal in der neuen Halle

Pockinger Buam auf der Bühne in der Stadthalle
Die Pockinger Buam haben jede Menge lustige "Gemeinheiten" und Witziges im Programm für das Starkbierfest. − Foto: Archiv Schlegel

Morgen Abend ist Premiere – Die Pockinger Buam proben schon seit November – Rottaler Schürzenjäger spielen

Zum ersten Mal in der neuen Stadthalle, zum ersten Mal mit Neuzugang Fred Obernhuber: Gleich zwei Premieren stehen für die Pockinger Buam morgen Abend an. Das Publikum erwartet das Starkbierfest schon mit Spannung, hat es doch 2013 nicht stattgefunden. Die Veranstalter von der Laienbühne Pocking fiebern dem großen Auftritt schon seit Wochen entgegen.

Im November ist die Vorbereitung in die heiße Phase gegangen. Seitdem proben Mike Huber, Franz Venus, Jörg Huber, Christian Fischer, Gerd Rauschendorfer und Fred Obernhuber fleißig. Letzterer ist als Neuzugang dieses Jahr zum ersten Mal mit von der Partie. Raimund Klein, Vorsitzender der Laienbühne, möchte noch nicht zu viel verraten: "Mit Sicherheit wird die Kommunalwahl eine Rolle spielen, aber auch überregionale Themen haben wir im Programm."

Während es auf der Bühne zur Sache geht, können die Besucher an den Biertischen den dunklen Gerstensaft genießen und eine bayerische Brotzeit mit Käse, Speck und Obazda verspeisen. Auch alkoholfreie Getränke sind im Angebot. Die Laienbühne wird an den fünf Abenden mit rund 65 Mitgliedern im Einsatz sein und im Foyer Bar und Büffet bedienen.

Plätze sind leider schon jetzt Mangelware: Nach aktuellem Stand sind alle Karten ausverkauft. "Wegen der Brandschutzverordnungen in der neuen Stadthalle bringen wir leider pro Abend um 150 Leute weniger unter", bedauert Raimund Klein. Wer keine Karte ergattert hat, kann aber noch auf einen glücklichen Zufall hoffen: Wenn reservierte Karten nicht bis 19.15 Uhr an den jeweiligen Abenden abgeholt werden, verkauft die Laienbühne sie weiter.

Bereits reservierte Karten können auch vormittags zwischen 10 und 12 Uhr in der Stadthalle abgeholt werden. Das erste Fass Starkbier wird Bürgermeister Franz Krah am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr anzapfen. Einlass ist an allen Abenden, 6., 7., 8., 14. und 15 März, um 18.30 Uhr. Ab 19 Uhr gibt es Live-Musik von den Rottaler Schürzenjägern. Bis drei Uhr morgens darf dank Sperrzeitverkürzung gefeiert werden.

Quelle: PNP vom 5. März 2014 von Monika Bormeth


Von den Pockinger Weibern zu den "Buam"

Fred Obernhuber mit Quetschn
Das ist nur der Vorgeschmack: In seinem Heimatort Rotthalmünster zeigt Alfred Obernhuber, wie zünftig es mit ihm in Pocking zugehen wird. Er fiebert schon dem ersten Auftritt als "Pockinger Bua" entgegen. − F.: Schlegel

Starkbiertruppe wieder zu sechst: Alfred Obernhuber aus Rotthalmünster gibt sein Debüt – Premiere am 6. März in der Stadthalle

Jetzt sind wir von der Zeitung mal das, was wir normalerweise nicht sein dürfen: g’schert. So g’schert wie die Pockinger Buam. Denn hier geht es um die Buam, die nach ihrem "Asyl"-Auftritt in Ruhstorf 2012 und einem Jahr Schaffenspause heuer in der Starkbierzeit in der renovierten Stadthalle wieder in die Vollen gehen – mit einem Neuen. Alfred Obernhuber (42) aus Rotthalmünster.

 

Also: Der Fredl war bisher ein Weib! Ein ganz ein schlimmes sogar (das ist nicht gelogen.) Bisher hat er (sie) bei den "Pockinger Weibern" mitgemischt, einem Show-Quartett, das seit 1996 nicht aus dem Pockinger Fasching wegzudenken war. Aber weil die Weiber in diesem Jahr – so wie die Buam im letzten – eine Pause einlegen, hat sich Fredl doch glatt einer Geschlechtsumwandlung unterzogen und ist zum Buam geworden. Sein Glück: Er ist ein Huber, ein Ober!(n)-Huber sogar. Denn sonst hätte er als Münsterer doch gar keine Chance gehabt, bei den Pockinger Buam unterzukommen. Aber nachdem der Horst Huber nicht mehr mitmacht und nur noch der Mike und der Jörg Huber dabei sind, durfte der Obernhuber das Huber-Manko wett machen.

 

Na ja, das war doch gar nicht so g’schert. Immerhin ist ein Quäntchen Wahrheit dabei. Alfred Obernhuber habe sich über die Pockinger Weiber empfohlen, bestätigt Michael Huber, der sich mit seinen Kollegen Franz Venus, Christian Fischer, Gerd Rauschendorfer und Jörg Huber von den Buam gleich einig war, dass Fred Obernhuber der Richtige ist. Außerdem war Horst Huber, der sich 2012 nach 32 Jahren von den Pockinger Buam verabschiedet hatte, nicht so ganz unbeteiligt: Bei der Inthronisation der Faschingspaare im letzten Jahr – da wurde Obernhubers Tochter Anna-Maria zur Kinderprinzessin gekürt – hatte er Spezl Fred angestupst und ihm klar gemacht, dass für ihn die Zeit reif sei, bei den Buam einzusteigen.

 

Mit ausreichend Witz und Musikalität bringen Fred Obernhuber und seine Diatonische die richtigen Voraussetzungen mit, um nach dem Ausstieg von Buam-Urgestein Horst Huber die Sechser-Truppe wieder zu komplettieren. "Er hat zwar nichts gekostet, aber er ist sein Geld wert", drückt es Michael Huber gewohnt g’schert aus, macht aber damit ernsthaft deutlich, dass es bei den Pockinger Buam einzig und allein um die Ehre und nicht ums Geld geht. "Da stehen wir ganz in der Tradition der Laienbühne."

 

Und für diese Ehre legen sich die Pockinger Buam mächtig ins Zeug. Schon seit November kommen sie zwei- bis dreimal pro Woche zur Musikprobe zusammen. Dabei gehen die Amateure hochprofessinell vor. "Die Probe wird aufgezeichnet und jeder arbeitet daran daheim weiter", verdeutlicht Michael Huber, dass der Erfolg der Buam nicht von Ungefähr kommt. Dass Franz Venus – der wie er 2001 bei der Gruppe einstieg – der "musikalische Mittelpunkt" ist, hebt Michael Huber besonders hervor. Venus habe das richtige Händchen für die passenden Arrangements. Das sei ein wichtiger Baustein des Konzepts, denn seit dem ersten Auftritt der Ur-Buam 1981 hat die Musik immer mehr an Bedeutung gewonnen.

 

Die Rolle des Haupt-Schreibers ist nach dem Rückzug von Horst Huber wie von selbst dem Sohn Michael zugekommen. Er sei reingewachsen, habe ganz einfach "das Erbe vom Papa angetreten", drückt es Michael Huber aus. Ein Erbe, das ihm in der Vor-Starkbierzeit gelegentlich den Schlaf raubt. Da kommt es immer wieder vor, dass er nachts plötzlich mit einer Idee aufwacht. Diktiergerät und Laptop hat er stets in der Nähe platziert, damit er seine nächtlichen Geistesblitze festhalten kann.

 

Übers 2014er Programm der Pockinger Buam wird vorab auch diesmal so viel verraten wie in all den Jahren zuvor: nichts. Natürlich sei die die Kommunalwahl ein wichtiges Thema, sagt Michael Huber und lacht – denn damit verrät er kein Geheimnis. Geboten werde die bewährte Mischung aus kommunalpolitischen und gesellschaftlichen Themen.

 

Fünfmal stehen die Pockinger Buam beim Starkbierfest 2014 in der Stadthalle auf der Bühne. Premiere ist am Donnerstag, 6. März, um 19 Uhr. Die weiteren Termine: Freitag, 7. und Samstag, 8. März sowie Freitag, 14. und Samstag, 15. März. Michael Huber hebt die Leistung des Teams der Laienbühne Pocking, unter deren Regie das Starkbierfest über die Bühne geht, ganz besonders hervor. Denn: "Es hat terminlich ganz schön gezwickt", ist doch der Zeitrahmen zwischen Aschermittwoch und dem Wahlsonntag, 16. März, sehr knapp bemessen. "Da ist eine logistische Mammutaufgabe zu bewältigen", lobt Huber das Engagement der freiwilligen Helfer.

 

Buam-Neuling Alfred Obernhuber fiebert seinem ersten Starkbierfest als "Bua" schon entgegen. Der verheiratete Familienvater gesteht ein, dass er den immensen Probenaufwand unterschätzt hat. Doch auch da stehe trotz intensiver Arbeit der Spaß an erster Stelle. "Texten, singen, derblecken, das liegt ihm einfach", fasst seine Ehefrau Carola zusammen, die kräftig mitfiebert.

 

Eins ist für Fred Obernhuber übrigens schon vor dem ersten Auftritt mit den Buam klar: Der Einstieg bei den Pockinger Buam ist kein Ausstieg bei den Pockinger Weibern. Er geht davon aus, dass die Truppe im nächsten Fasching wieder dabei ist.

Quelle: PNP vom  8. Februar 2014 von Carmen Keller; Foto: Jörg Schlegl